Im Fußball-Kontext greifen gerne die üblichen Mechanismen. Klassisches Beispiel: Wenn die Mannschaft nicht gewinnt, fliegt der Trainer. Nun gibt es aber neben den sportlichen Angelegenheiten auch andere Vorkommnisse, bei denen die üblichen Mechanismen greifen, z.B. wenn man eine „langfristige Kooperation“ mit RB Leipzig vereinbart, bei der eine „konkrete Dauer nicht vereinbart“ wurde. Diesen Widerspruch verstehe wer will.
Zu den Mechanismen! Für fast alle Beteiligte und Beobachter kam es nach Ankündigung der Kooperation nicht wenig überraschend zu einer Diskussion, die wir im Verein noch nie erlebt haben. Innerhalb kürzester Zeit sind die Fanlager komplett gespalten, Argumentation zwecklos. Es kommt, wie es kommen muss: Zurückrudern und Beschwichtigen („Leihen stehen nicht im Vordergrund“, aber falls doch, gibt es „nur Gewinner“), haarsträubende Interviews, in denen gesagt wird, wie die Zusammenarbeit mit Red Bull Leipzig [sic!] wirklich aussieht und Änderungen von Interviews, bei denen ich nur interpretieren kann, was am Ende tatsächlich gesagt wurde. Natürlich geben sich damit die Gegner einer Kooperation nicht zufrieden. Es kommt zur Ankündigung von Konsequenzen der Fanszene und dann rollt die Marketingmaschine für die Kooperation erst so richtig los. Der Platinpartner Westfalen-Blatt stilisiert Einzelstimmen zur Gegenbewegung hoch und auch beim Silberpartner Neue Westfälische flüchtet sich ein Redakteur in einen Kommentar mit ein paar (guten) Contra-Kooperation-Argumenten, die aber bei den ganzen Vorteilen gefälligst ignoriert werden sollen, um am Ende mit feinstem Whataboutism abzuschließen. Zu guter Letzt werden Gegner, die offene Briefe schreiben, kleingeredet. Fans sind nun mal nur Fans, wenn sie in Paderborn und Umgebung wohnen, bzw. die Meinung der Vereinsführung teilen (Bye, bye!). Beim Diskreditieren von kritischen Stimmen innerhalb der eigenen Fans benötigt man offensichtlich nicht den Austausch mit RBL. Da hat man bereits ganz gut von Köln und Hannover gelernt.
Auf die zurückliegende Woche sollte jeder Fan entsetzt zurückschauen. Die aktuelle Vereinsführung hat es binnen kürzester Zeit geschafft, Anhänger voller Aufstiegseuphorie zu spalten und statt Brücken zu bauen, liefert man sich in der Öffentlichkeit einen verbalen Schlagabtausch, der Tag für Tag weiter eskaliert und dem Verein deutschlandweit einen Reputationsschaden zugefügt hat, der die Effenberg-Posse noch einmal übertrifft. Was mich dabei am meisten ankotzt, sind die gängigen oben aufgeführten Tricks zur Diskreditierung der Fans, die dem Verein auch in Liga 3 am Abgrund die Treue hielten. Wenn der Sport-Club betont, dass man Markus Krösche aus Dankbarkeit keine Steine in den Weg legen wollte, wäre es mehr als angebracht auch den Fans, die damals den SCP nicht untergehen lassen wollten, aus Dankbarkeit Gehör zu schenken, statt sie zu einer kleinen Minderheit zu degradieren, die sich rückwärtsgewandt gegen den modernen Fußball ausspricht. Das „Produkt“ SCP stärken wir mit dieser Öffentlichkeitsarbeit jedenfalls nicht und um es mal mit der heutigen professionellen Fußballsprache auszudrücken: Auch die Gegner einer Kooperation wollen maximalen Erfolg für Paderborn und sehen das Produkt „SCP“ nur gestärkt, wenn man auf eine Zusammenarbeit mit RBL komplett verzichtet.
Dankeschön für dieses Statement!!!
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Danke! Am besten überall da, wo es Sinn macht, teilen!
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