Wer im Ober- und Unterhaus des deutschen Profifußballs in der nächsten Saison spielt, ist längst klar. Entscheidungen stehen aber noch für die 3. Liga aus. Abgesehen von Vereinen, die noch um die Lizenz bangen, wie z.B. der MSV Duisburg, gibt es nämlich noch sechs Mannschaften, die sich nach einem erfolgreichen Bestreiten der Aufstiegsspiele aus der Regionalliga verabschieden könnten. Folgende Duelle mit Hin- und Rückspiel gibt es in dieser Woche:
TSG Neustrelitz – FSV Mainz II,
SG Sonnenhof Großaspach – VfL Wolfsburg II,
Fortuna Köln – FC Bayern München II.
Die Erfahrungen in der 3. Liga sind für einen Paderborner eher positiv, doch diese Spielklasse scheint oft einem Verein mehr Probleme als Nutzen zu bringen. Schon lange gilt sie als viel zu teuer. Die Beispiele der Vereine, die in den letzten Jahren keine Lizenz erhielten und kurz vor der Insolvenz standen, mögen ein Indiz dafür sein, dass es tatsächlich alles andere als einfach ist, dort finanziell zu bestehen, gerade wenn man höhere Ansprüche hat. Aber nicht nur der Verbleib, sondern auch der Aufstieg kann für die Clubs ein Riesenproblem darstellen. Dass der Meister der Regionalliga Nordost für eine Lizenz wohl ins 120 km entfernte Berlin zu den „Heimspielen“ fahren muss, wirkt reichlich absurd.
Und nun kommen die zweiten Mannschaften! 50% der Vereine, die sich für die Aufstiegsspiele qualifiziert haben, sind Vertretungen von Bundesliga-Teams. Die Auslosung macht es sogar möglich, dass sich nächstes Jahr bis zu fünf Teams mit einer II nach dem Vereinsnamen in der 3. Liga tummeln werden. Auch wenn mir Dortmunder Fans vielleicht widersprechen wollen, aber insgesamt sind zweite Mannschaften für die Zuschauerzahlen und demzufolge für die Attraktivität der Liga Gift.
Ich frage mich, wo diese Liga hinsteuert? Wird sie zum Auffangbecken für die Traditionsvereine, die in der 1. und 2. Bundesliga nicht mehr unterkommen oder zur neuen DDR-Oberliga oder vielleicht doch zur Bundesliga der zweiten Mannschaften? Ich wünsche mir jedenfalls den Aufstieg der Neustrelitzer, Aspacher und Kölner, denn das macht die 3. Liga 2014/15 weitaus attraktiver als das Duell FCB II gegen BVB II.